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Willkommen

Willkommen bei frei verbunden! Wir möchten Menschen zusammen bringen, die sich in überschaubaren Gemeinschaften austauschen und gegenseitig fördern. Auf Augehöhe miteinander arbeiten. Stärken nutzen und Schwächen stützen. Abseits einer ICH bezogenen Ellbogen-Gesellschaft. Ziel ist der positive Wandel des subjektiven, als auch objektiven Umgangs - zu unseren Mitmenschen. Doch was bedeutet "subjektiv | objektiv" eigentlich? Und wie kann echte Veränderung gelingen? Die subjektive Betrachtung eines Menschen ist das "Subjekt" (das ICH - die Person). Mit all ihren Stärken und Schwächen. Unbewertet in seinem Selbstbild (wer bin ICH) und frei zur Entfaltung der eigenen Potenziale. Objektdenken Zum Objekt (Gegenstand) machen wir eine Person, indem wir Ihr unsere eigenen Wunsch-Vorstellungen überstülpen. Dadurch kann man das Gegenüber, nun auch behandeln wie einen Gegenstand. Mitunter führt dieses Verhalten zu Problemen. In der Beziehung, im Job und im generellen Ve

Baktis Reisen



Der Student Bakti ist auf dem Weg in eine Stadt. Vor dem Stadttor trifft er auf den Tod, der still und ruhig im Schatten sitzt. Bakti setzt sich neben ihn und fragt: "Was hast Du vor?" Der Tod antwortet: "Ich muss später noch in die Stadt, denn 100 Leute warten bereits auf mich." Bakti springt erschrocken auf und rennt schnell in die Stadt: "Der Tod ist auf dem Weg, passt auf Euch auf, er kommt. Er will sich 100 Leute holen."

Alle Menschen flüchten in ihre Häuser und verbarrikadieren sich. Doch vor dem Tod gibt es kein Entrinnen. Die Stadt wird unheimlich still. Vereinzelt hört man Schreie, röcheln, letzte Atemzüge, wimmern und Worte. Doch jeder weiß was gerade passiert.

Nach vier Wochen verlässt Bakti die Stadt wieder und trifft erneut auf den Tod, der wieder ganz ruhig vor dem Stadttor sitzt. Bakti brüllt den Tod wütend an: "Was hast Du bloß getan? Du wolltest doch nur 100 Leute holen und jetzt sind fast 5000 tot. Wie konntest Du das nur tun?" Der Tod sieht Bakti völlig gelassen an und antwortet: "Mein lieber Freund, ich habe mir planmäßig nur 100 Menschen geholt, so wie jeden Monat... Alte, Schwache und Kranke. Menschen die mich erwartet haben. Die anderen Menschen hat die Angst getötet, die Du in die Stadt gebracht hast."

Bakti reagiert völlig schockiert. “Ja aber, wie hätte ich das ahnen können? Ich wollte doch nur helfen und nichts Böses tun...”

Der Tod sieht Bakti mitleidig an und sagt: “Ja mein Freund ich weiß, dass Du es nur gut gemeint hast. Doch ich bin nicht dein Feind, denn dein wahrer Feind heißt Angst!”

Bakti kann es immer noch nicht begreifen. “Ja aber, wenn die Angst mein Feind ist und das wirklich stimmt was Du sagst, dann kannst Du doch nicht automatisch mein Freund sein?! Ohje entschuldige, wenn ich das jetzt so offen sage...”

Der Tod wirkt schon fast amüsiert, als er antwortet: “Kein Problem Bakti, natürlich bin ich nicht sofort dein Freund, nur weil die Angst dein Feind ist. Doch nun sitzen wir hier und lernen uns näher kennen. Wann hast Du das in deiner Vergangenheit getan? Du bist mir immer ausgewichen, hast mich ignoriert und wolltest nie was von mir wissen. Verstehst Du was ich Dir damit sagen will..?”

Bakti grübelt kurz nach: “Ja das stimmt schon, aber mir ist mein Leben halt wichtig und Du bist derjenige, der mir mein Leben von heute auf morgen ganz einfach wegnehmen kann. Und meine Freundin und ich erwarten ein Baby in unserer kleinen Familie. Deshalb klingeln bei mir sofort die Alarmglocken, wenn Du am Stadttor sitzt und deinen Job planst. Darüber hinaus mache ich mir auch Gedanken darüber, wie ich anderen Leuten helfen kann ein gutes Leben zu haben. Darum ist meine Reaktion, die Leute zu warnen doch nachvollziehbar... oder nicht?”

Der Tod fängt lauthals an zu lachen und Bakti ist ziemlich irritiert. Selbst vorbeilaufende Passanten kommen nicht umhin, den Beiden Aufmerksamkeit zu schenken. Was war denn jetzt so witzig, an dem was gesagt wurde?

Als der Tod sich wieder etwas beruhigt hatte, fuhr er fort: “Es ist immer dasselbe mit Euch! Wenn ihr mir begegnet, habt ihr tausend Antworten und Ausreden für mich, warum es ausgerechnet DICH nicht treffen soll. Ich kenne das Leben sehr gut und bin ein ständiger Begleiter des Lebens. Man könnte sagen, wir sind die besten und dicksten Freunde. Wir sind eben unzertrennlich miteinander verbunden.

Ihr Menschen kennt das Leben sehr gut und wisst ganz genau, wie Euer Leben aussehen soll. Denn wenn es nicht so ist, überfällt Euch die pure Angst und Panik. Ihr glaubt, dass ich das Schlimmste bin, was Euch zustoßen kann? Aber glaub mir Bakti, es gibt noch viel schlimmere Dinge auf dieser Welt - als mich!”

Bakti ist sprachlos geworden. Ein Pärchen das stehen geblieben ist, hört auch aufmerksam zu was der Tod weiter zu sagen hat:

“Du hast mir gerade erklärt, warum Du so panisch reagiert hast. Und ich sage Dir, dass diese Panik das Schlimmste ist, was Dir zustoßen kann. Denn es ist ein Schockzustand, in dem Du dich befindest und Angst vor etwas hast, das noch gar nicht passiert ist. Ich sitze hier mit Dir und rede ganz in Ruhe darüber, was mein Job ist. Ich muss ab und zu in die Stadt und mache meinen Job, mehr nicht. Wann ich zu Dir komme weißt Du gar nicht. Doch schon jetzt, hast Du Angst vor mir, weil irgendwann die Zeit auch für Dich kommt. Also willst Du dein ganzes Leben auf diese Weise verbringen..?”

Bakti zögert noch etwas bevor er antwortet: “Puh... nee, eigentlich hatte ich mir das schon ein bisschen anders vorgestellt. Nur wie soll ich die Panik und das beschissene Gefühl der Angst in mir überwinden? Und wie sollen es die anderen Leute überwinden..?”

Mittlerweile hat sich eine ganze Schar an Leuten um die Beiden gebildet, die neugierig dem Gespräch zuhören. Man könnte fast meinen, der Tod würde es genießen im Mittelpunkt zu stehen, denn völlig unbeirrt geht das Gespräch zwischen den Beiden weiter.

“Sie mal Bakti, ich bin alt, sehr alt und der blöde Mantel der an mir runter hängt, die Kapuze und meine stumpfe Sense hier. Genau dieses Bild ist es, welches die meisten Menschen von mir haben. Hinzu kommt, dass tausend Geschichten erklären wollen, was ich wirklich bin. Doch die Wenigsten verstehen oder aktzeptieren mein wahres Wesen. Ich bin eine Tatsache, unvermeidbar und in einigen Fällen der absolute Horror, in anderen Fällen jedoch die langersehnte Erlösung.

Es kommt immer darauf an, wie ich in den Köpfen der Menschen wahrgenommen werde.

Solange wir hier sitzen und reden, bin ich einfach ich und die Angst, hat keine Macht über Dich. Erst wenn ich zu Dir sage: Komm mein Freund, lass uns gemeinsam gehen, wird Dir klar dass jetzt deine Zeit gekommen ist. Doch keine Sorge meine Freund, deine Zeit ist noch nicht gekommen... Du sollst leben und das Leben ohne die Angst vor mir genießen...”

Bakti fängt erleichtert an zu grinsen.
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